Der Zug hat bereits das Stadttor durchschritten. Den Herrn verlassen abermals die Kräfte.
Jesus sinkt inmitten der gröhlenden Menge, unter den Stößen der Soldaten,
zum zweiten Mal zu Boden. Körperliche Erschöpfung und die Bitternis der Seele lassen
Ihn von neuem stürzen. Alle Sünden der Menschen - und auch meine Sünden - lasten
auf seiner Heiligsten Menschheit.
"Er aber hat unsere Leiden getragen, unsere Schmerzen auf sich geladen. Wir hielten ihn für geschlagen,
für getroffen von Gott und geplagt. Doch ob unserer Sünden war er verwundet,
ob unserer Frevel zerschlagen. Zu unserem Heile lag Strafe auf ihm. Durch seine Striemen
wurde uns Heilung"
Jesus bricht nieder, aber sein Sturz richtet uns auf, sein Tod erweckt uns zum Leben.
Auf unseren Rückfall in die Sünde antwortet Jesus mit der Beständigkeit
seines Erlöserwillens, mit einem Überfluß an Vergebung. Und damit niemand
verzweifeln muß, richtet Er sich mühsam wieder auf und umarmt das Kreuz.
Niemals mehr sollen Straucheln und Niederlagen uns von Ihm trennen. Wie ein schwaches Kind
sich reumütig in die starken Arme seines Vaters wirft, so wollen fortan wir,
du und ich, uns anklammern an Jesu Joch. Unsere Reue, unsere Demut - sie allein verleihen
menschlicher Schwachheit göttliche Kraft.
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VII
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