Jesus wird vom Kreuz genommen und seiner Mutter übergeben

Maria, die Schmerzreiche, harrt aus neben dem Kreuz. Johannes ist bei ihr. Der Abend dämmert schon, und die Juden drängen, der Leichnam möge fortgeschafft werden. Ein Ratsherr namens Josef, ein edler und gerechter Mann, der aus Arimatäa stammte, kommt auf den Kalvarienberg. Er hat von Pilatus die nach römischen Recht erforderliche Erlaubnis zur Beisetzung der Hingerichteten erwirkt. Er erwartete das Reich Gottes. Er hatte dem Beschluß und Vorgehen nicht zugestimmt. Auch Nikodemus, der einst des Nachts zu Ihm gekommen war, fand sich ein und brachte eine Mischung von Myrrhe und Aloe, wohl an hundert Pfund. Sie waren nicht als Jünger Christi öffentlich bekannt, weder bei den großen Wundern noch bei dem triumphalen Einzug in Jerusalem waren sie dabei gewesen. Nun aber, zur Zeit des Ungemachs, da alle geflohen sind, fürchten sie sich nicht, sich zum Herrn zu bekennen. Sie nehmen den Leichnam vom Kreuz ab und legen Ihn in die Arme der Mutter. Der Schmerz Mariens bricht von neuem aus. "Wohin ist gegangen dein Liebster, schönste der Frauen du? Wohin hat sich dein Liebster gewandt, daß wir ihn suchen vereint mit dir?" Die allerseligste Jungfrau ist unsere Mutter. Wir wollen und können sie nicht allein lassen.

XIII

Station 13
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